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Campus Platztor, Uni St.Gallen
 

LANDSCHAFTSARCHITEKTUR

 

Die Aussenraumgestaltung ist inspiriert durch eine poetische Szenerie aus einem japanischen Trocken-Landschaftsgarten (Kare-san-sui), die geprägt ist von der Leere und einer abstrahierten Landschaft mit malerischen Hügeln und Baumsilhouetten. Locker angeordnete, grüne, leicht erhöhte, Inseln führen den Besucher subtil durch die Campus Landschaft und prägen die räumliche Atmosphäre.

 

Der neue Campus Platz zeichnet sich auf der Stadtebene durch eine kontinuierliche pastell-ockerfarbige grösstenteils offenporige Belagsausbildung aus, welche dem Ort eine ablesbare, eindeutige Adresse gibt. Bei der offenen Kirche nutzen wir die Topografie zum Anlegen einer Terrasse mit einem schattenspendenden Baum-Dach. So entsteht eine erhöhte Piazetta wo das neue Café am Platz liegt. Die leicht angewinkelte Stützmauer aus Naturstein bildet den Rücken für die breiten Sitzstufen, die zum verweilen einladen. Die grünen Inseln bilden hier einen transparenten, räumlichen grünen Filter zum Strassenraum. Der Campus-Platz ist von Süden, Osten und Norden frei durchgängig. Der Haupteingang zum Campus liegt in der Mitte des Platzes. 

 

Die neue Unterführung, von der Altstadt her, wird verbreitert und mit einem Seitenarm erweitert. Die szenografische Ausleuchtung und farblich helle Gestaltung lenkt Fussgänger und Velofahrer sicher und attraktiv unter der Kantonsstrasse hindurch zum „Unter Niveau“ Eingang. Hier liegt der, als unterirdischer öffentlicher Platz gedachte, grosszügige Velo Parkplatz, der über drei Rampen angeschlossen ist und eine unterirdische Verbindung mit einem weiteren Eingang zum Gebäude hat. Am Altstadt Eingang wird die Archäologie dokumentiert und mit einer Tages-Lichtwand erhellt. Eine Tages-Lichtkuppel in der Mitte der Unterführung, wo die beiden Arme zusammentreffen, trägt ein weiteres zur Aufwertung des unterirdischen Raum bei. Auf der Campus-Seite führt ein grosszügig aufgeweiteter Treppenaufgang auf den  Campusplatz.       

 

Der neue Stadtbalkon ist über den nördlich gelegenen Eingang à Niveau zugänglich. Hier wird auch der neue Verbindungsweg zum Campus Rosenberg angelegt. Der Eingang befindet sich auf der Höhe des 3 Geschoss. Der Stadtbalkon öffnet sich in alle 4 Himmelsrichtungen zum Stadtraum hin. Jeder der vier Balkone führt unter einem Blätterdach mit jeweils unterschiedlichen Kletterpflanzen, im Sommer schattierend und im Winter lichtdurchlässig, zum offenen, zentralen Patio. Das tragende Erscheinungsbild ist der atmosphärische Raum zwischen Boden und Blätterdach. Ein 7x7 m grosses, quadratisches Wasserbecken bildet die Mitte des Patio. Die Wasserfläche erzeugt ephemere Lichtspiegelungen, der Boden ist aus Glas und erfüllt den darunter gelegen Raum mit faszinierenden Lichterlebnissen. Die Gestaltungsidee ist eine räumliche Inszenierung mit teppichartigem Bodenmuster und Blätterdach die mit unterschiedlichen Sitzgelegenheiten bespielt ist. Der Belag wird zur Projektionsfläche vom Licht- und Schattenspiel des Blätterdachs. Die Gestaltung des Platzes ist eine subtile Inszenierung des Campusleben, Ort der Begegnung, Treffpunkt, Mittelpunkt und potentielle Bühne. Auf einzelnen Platten wird der theoretische Schattenwurf mit floralen Mustern festgehalten, die mit glatter Oberfläche leicht profiliert hervortreten. Die Muster sind auf dem Patio verstreut und verdichten sich zum Wasserbecken hin.

 

Die hauptsächlich verwendeten Baumarten haben den Habitus von mehrstämmigen Schirmformen und geben dem Campus symbolhaft eine weitere Identität mit Ihrem Auftritt im Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Der Katsurabaum (Cercidiphyllum japonicum), der Blasenbaum (Koelreuteria paniculata), Zierkirsche (Prunus spec.) und Ahorn ( Acer buergerianum).  Eine dauerhafte, niedere Strauch und Gräser- Landschaft gewährleistet den Durchblick zwischen dem Bodenbewuchs und dem Blätterdach und bildet gleichzeitig eine räumliche Dichte.

 

Campus und Stadt werden eins, der Campus wird zu einem Stück Stadt, der Bestehendes und Neues miteinander mit räumlichem Reichtum verwebt.

Jeder der Räume hat seine eigenen Qualitäten, gleichzeitig bilden sie ein grösseres Ganzes, wo Menschen gerne Zeit verbringen, verweilen, lernen, forschen oder arbeiten. Die Freiräume verbinden den öffentlichen Raum an allen Rändern und stellen so den Kontakt zum umliegenden Quartier her.

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Architektur   wulf architekten, Basel, Stuttgart
Landschaftsarchitektur   Jacob Planung, Basel 

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Wettbewerbsbeitrag

 

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